
So oft schon schüttelte ich den Kopf vorm Lebensmittelregal. Bevor nun dieser Käse aufgerissen wird, gestatte ich das auch meiner Bloggerschnute.
Was bitte will mir „Verbesserter Geschmack!“ sagen? Vielleicht:
„Unser Produkt hat unseren Käufern bisher nicht gemundet. Wir probieren es jetzt noch mal anders. Bitte probiert es auch noch einmal mit uns!“
Auch Produktverbesserungen wollen hübsch verpackt sein.
Die Werbung gibt sich so viel Mühe, in teuren Kampagnen gute Dinge noch besser aussehen zu lassen. Warum wird bei dem Kommunikationsmedium, das sich unmittelbar am Produkt befindet, so oft an Gedankengut gespart? Auch eine produktbedingte Niederlage, die man zum Besseren wenden möchte, kann so kommuniziert werden, dass sie besser schmeckt.
Man könnte allem voran damit anfangen, konkreter zu werden. Denn was genau ist Geschmack? Genau: Geschmacksache.
So. Ich überbacke mir jetzt erstmal ein feines Putenschnitzel vom Discounter. Die sagen nämlich, das sei jetzt von besserer Qualität.
Ein Rezept für Textatouille

Man nehme …
- eine Portion Barack Obama (Yes we can.)
- eine halbe Packung Ratiopharm (Gute Preise. Gute Besserung.);
ersatzweise eine Philosophie von Saturn - einen Schuss Bob der Baumeister (Jo, wir schaffen das.)
- eine Prise Namenswortergänzungsspiel (yESWE can)
Vorsichtig mit dem Schaumschläger aufmischen. Fertig zum Servieren.
Und jetzt: Ordentlich verdauen!
So ein Eintopf entsteht, wenn alles gesagt und auf keinen Wortwitz verzichtet werden soll,
sehr wohl aber auf eine konkrete Aussage zu einem eigenen Markenkern
Bravo! Hier wurde Energie gespart. Beim Texten.
(Die Umwelt hat leider nichts davon.)
Ausflug in den Rheingau Sprachgau
Die Sonne lockt die Familie ins Grüne. Wir starten in Mainz, überqueren den Rhein, tingeln vergnügt durch die kleinen Weindörfer des idyllischen Rheingaus … Und dann, nach einer schmalen Kurve, taucht es vor uns auf:
(mehr …)Von sprachlichen Schönheitsflecken in der Beauty-Werbung

Die Sprache, mit der die Kosmetik-Reklame operiert, reizt mich zu einem Aderlass.
Mein wahres Gesicht
Allem voran muss ich kurz klarstellen: Ich gehöre zu der Gattung Frauen, die am liebsten ungeschminkt durchs Leben streifen. Entsprechende Utensilien im Badezimmerschrank sind rar, meistens verklebt und vertrocknet – möchte man doch mal danach greifen. Wenn meine Tochter nach Nagellack bettelt, bin ich eine Enttäuschung, weil ich keinen Farbenrausch zu bieten habe. Und wenn ich vor einem Kosmetik-Regal im Handel stehe, erhellt sich mir selten, ob und wohin ich den Inhalt schmieren oder pudern sollte.
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